Masterstudiengang Bildungswissenschaften Der Studiengang Vertiefungen & Flexbereich
Vertiefungsrichtung Kultur und Medien in Bildungsprozessen

Vertiefungsrichtung Kultur und Medien in Bildungsprozessen

Studienprofil

Die Vertiefungsrichtung Kultur und Medien in Bildungsprozessen verfolgt zwei Ziele: die inhaltliche Auseinandersetzung mit kultur- und medienpsychologischen Fragestellungen sowie die Vermittlung übergreifender wissenschaftlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Inhaltliche Themen:

Die Bearbeitung des ersten Ziels basiert auf stark sichtbaren gesellschaftlichen Veränderungen. Zum einen werden moderne Gesellschaften zunehmend divers. In Deutschland leben Menschen mit mehr als 130 Staatsbürgerschaften zusammen, die in unterschiedlichen Phasen ihres Lebens nach Deutschland gekommen sind oder bereits in Deutschland geboren wurden und dennoch nicht als Deutsche wahrgenommen werden. Die Gesellschaft muss diese Diversität in Bildungsprozessen berücksichtigen, um zu gewährleisten, dass alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft – ihre Potenziale entfalten können. Um Studierenden diese Themen nahezubringen, werden in dieser Vertiefung kulturvergleichende Ansätze mit Ansätzen der Akkulturationsforschung kombiniert. Unter Akkulturation werden dabei Veränderungen in kulturellen Verhaltens- und Denkmustern verstanden, die durch Kontakt von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft ausgelöst werden. Zum anderen gewinnen Medien in Bildungsprozessen eine zunehmende Bedeutung. Dazu gehören neben digitalen Vermittlungsformen auch das Rezipieren von Filmen, Videomaterial und Presseerzeugnissen sowie die soziale Kommunikation – vom klassischen Brief bis zu sozialen Medien; und nicht zuletzt die Fähigkeit zur Einschätzung medial vermittelter Informationen. Die Vertiefungsrichtung setzt sich mit diesen Medien auseinander und vermittelt grundlegende Erkenntnisse im Bereich der Sprache und Kommunikation wie auch der Analyse von Medien. Die Vertiefungsrichtung Kultur und Medien in Bildungsprozessen wird vom Institut für Psychologie angeboten, weshalb sich alle Inhalte an psychologischer Forschung orientieren und die spezifischen kultur- und medienrelevanten Inhalte mit psychologischen Grundlagen verbinden.

Vermittlung übergreifender wissenschaftlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten:

Die Vertiefungsrichtung Kultur und Medien in Bildungsprozessen ist stark durch psychologische Forschungsmethoden geprägt. Da gesellschaftliche Veränderungen in den Bereichen Kultur und Medien sehr kurzfristig stattfinden können und die wissenschaftlichen Erkenntnisse in diesen Bereichen sehr dynamisch sind, benötigen Studierende das Rüstzeug, selbstständig Erkenntnisse zu generieren und zu bewerten, um kompetent beraten und eingreifen zu können. Ein zweites Ziel dieser Vertiefung ist daher, den Studierenden die grundlegenden wissenschaftlichen Methoden zu vermitteln, die helfen können, eigene Fragestellungen zu entwickeln und mit Hilfe empirischer Erkenntnisse zu beantworten. Dieses zweite Ziel hat die forschungswissenschaftlichen Kompetenzen der Studierenden im Blick, die durch die Mitarbeit an bestehenden Forschungsprojekten, durch die intensive Zusammenarbeit mit externen Einrichtungen oder durch die Bearbeitung eigener Forschungsfragen erworben werden. Dabei werden theoretisch hergeleitete hypothetische Antworten auf Forschungsfragen generiert, passende Daten für die Überprüfung dieser Hypothesen gesucht, diese Daten mit geeigneten Verfahren ausgewertet und interpretiert. Die somit vermittelten Kompetenzen sollen Studierende auch dazu befähigen, Grenzen des eigenen Arbeitens zu erkennen und existierende Forschungsarbeiten und Publikationen konstruktiv, aber auch kritisch zu lesen und zu verstehen.

Tätigkeitsfelder

Die Vertiefungsrichtung Kultur und Medien in Bildungsprozessen soll Studierende für Forschung und Praxis gleichermaßen ausbilden und hat zum Ziel, die Grenzen zwischen wissenschaftlicher und praxisbezogener Arbeit als Übergänge zu gestalten. Aus Forschungsperspektive soll die Vertiefungsrichtung sprach-, medien- und kulturpsychologische Kompetenzen für die Erforschung von Fragestellungen vermitteln, die sich aus den Anforderungen an Bildungsbemühungen in einer grundsätzlich kulturell, sprachlich (auch mehrsprachig) und medial verfassten Gesellschaft ergeben. Für die Praxis soll die Vertiefungsrichtung Fachleuten, die mit der Beratung, Gestaltung und Entscheidung im Bildungsbereich befasst sind, Kompetenzen darüber vermitteln, wie man Menschen in verschiedenen Entwicklungsphasen (von der Kindheit bis zum höheren Erwachsenenalter) mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen zu einer kompetenten, d.h. zielführenden, effizienten und „gebildeten“ Teilhabe an einer kulturell, sprachlich und medial verfassten diversen Gesellschaft verhilft.

Module

Die genannten Ziele finden sich in den Modulen der Vertiefungsrichtung Kultur und Medien in Bildungsprozessen wieder. Vermittelt werden pädagogisch-psychologische Grundlagen in Bildungsprozessen, die Inhalte der Pädagogischen Psychologie abbilden (BW KM 1). Im Bereich der Kulturpsychologie wird ein Modul kulturvergleichende Forschung und Akkulturationsforschung in einer Vorlesung behandeln, die durch zwei flankierende Seminare zu einem Forschungsthema inhaltlich und methodisch vertieft wird (BW KM 2). Medien- und sprachpsychologische Aspekte deckt das Modul Sprache und Kommunikation ab (BW KM 4), in dem ebenfalls eine Grundlagenvorlesung mit zwei vertiefenden Seminaren verbunden ist. Ergänzt werden diese Inhalte durch ein Modul zu Medienanalyse (BW KM 5), das in Form von Praxisseminaren ausgelegt ist. Quer zu diesen inhaltlichen Seminaren vermittelt das Modul Empirisches Arbeiten in der Kultur- und Medienbildung (BW KM 3) vor allem forschungsmethodische Kompetenzen, die durch eigenständiges theoriegesteuertes empirisches Arbeiten anhand aktueller Forschungsbereiche des Instituts erlangt werden.


Präsentation zur Vorstellung der Vertiefungsrichtung (Stand: 03/2022)
PDF, 371 KB

Ansprechpartnerin

Dr. Heike Drexler
Adresse
Im Moore 11
30167 Hannover
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30167 Hannover